Als ich noch in Cronenberg gewohnt habe, kam es häufiger vor, dass ich mir mein Frühstück (trotz der günstigeren Preise) nicht in der Uni, sondern in Cronenberg geholt habe. 

Das habe ich nicht aus Bequemlichkeit gemacht, sondern weil es bei „Policks“ genau die eine Brötchensorte gibt, die mir einfach am besten schmeckt (ich feiere Maiskrustis!). 

Aber ich schweife ab…das ist hier ja hier kein Foodblog, sondern ein Blog übers Leben und Arbeiten im Bergischen Land woll!?

Jedenfalls habe ich gerne mein Frühstück bei Policks Backstube geholt, denn nach dem fünften mürrischen „Daniel du musst mal langsam los“ von Muttern und nach dem grummelig drein schauenden Busfahrern wurde ich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hinter der Theke immer mit einem lockeren, freundlichen und witzigen Spruch auf den Lippen begrüßt. Es sind halt solche Kleinigkeiten, die einen Tag positiv beginnen lassen. Ich dachte immer, „man kennt sich halt im Dorf“, aber da steckt noch viel mehr dahinter und das ist wirklich cool.

Policks Backstube findest du überwiegend in Wuppertal, aber auch jeweils eine Filiale der Bäckerei in Haan, Velbert und Mettman.

Die Zentrale des Unternehmens liegt direkt an der Norbahntrasse (in der Nähe vom Hutmacher) und ist somit super zentral gelegen. Dort befindet sich neben einer der elf Filialen nicht nur die Produktion der vielen Leckereien, sondern auch die Verwaltung.

Ein absolutes Highlight ist Policks Heimat in Wuppertal Cronenberg. Die "Heimat" lädt nicht nur zum schnellen Verweilen ein, sondern auch zum längeren Bleiben. Wenn du die Filiale betrittst, siehst du als Erstes die extra lange Theke. Und während dir der Geruch der vielen duftenden Backwaren in die Nase strömt, blickst du dich um und realisierst, dass du in einem richtig gemütlichen Café stehst.

Das Interieur ist rustikal gehalten. Eine Steinwand die einen Kamin (-bildschirm) eingelassen hat, ein paar super bequeme Sessel, die einen nicht mehr aus sich rauslassen möchten und Bänke mit super flauschigen Decken laden einfach zum Bleiben ein. Die Heimat birgt zwar noch mehr Besonderheiten, aber davon erzähl ich dir später mehr.

Weitere Filialen befinden sich mitten in Ronsdorf, auf Lichtscheid, zwei Stück am Katernberg eine in Uellendahl, eine am Dönberg und noch eine in Vohwinkel.

Berufsgruppen, über die man sich bei einer Bäckerei garnicht so Gedanken macht, sind Büro-, Buchhaltungs- und Marketing- und Designverantwortliche.

Aber auch diese triffst du bei Policks Backstube an.

Fangen wir mit dem Büromanagement an. Das Team ist relativ überschaubar, aber ebenso effektiv. Dort können alle deine Fragen zu allen Produkten, Aktionen und Terminen, die mit der Backstube im Zusammenhang stehen beantwortet werden. Hier musst du vor allem ein Organisationstalent sein und auch in unübersichtlichen Situationen einen kühlen Kopf bewahren können. 

Ähnliches gilt in der Buchhaltung. Hier stehen vor allem Zahlen und Kalkulationen auf der Agenda. Das ist nicht jedermanns Sache (Ich z.B. habe Rechnungswesen und Controlling in der Uni gehasst), aber wenn man einmal im Cashflow ist, läuft die Sache ;). Die Buchhaltung rechnet am Ende des Tages nicht nur ab was die Filialen umgesetzt haben, sondern muss auf Basis der vergangenen Tage, Wochen und Monate für die Zukunft kalkulieren. Somit ist der Job essenziell für das gesamte Unternehmen und dessen Erfolg.

Die Verantwortung für das Marketing ist auf mehreren Schultern verteilt. Zentraler Entscheider ist hier Dirk Polick höchst persönlich. Er setzt nicht nur seine Ideen um, sondern sammelt auch die Ideen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und prüft, ob sich diese (entsprechend der Unternehmenswerte) umsetzen lassen. So werden immer wieder neue Ideen, Produkte und Aktionen umgesetzt, die Policks Backstube von anderen Bäckereien  abheben. Der Pyjamatag und der Comedy-Abend sind dabei nur zwei Aktionen, die man hervorheben kann, denn auch in den sozialen Netzwerken werden immer wieder coole Aktionen für die Kundinnen und Kunden, Follower und Fans umgesetzt.

Natürlich ist Dirk Polick nicht alleine für das Marketing zuständig. An einem der beiden Tage die ich im im Unternehmen war, durfte ich Felix etwas näher kennenlernen. Mit ihm spreche ich mich vor allem ab, wenn es darum geht, wann und was in nächster Zeit auf den Social Media Plattformen gepostet wird, oder welche Termine demnächst anstehen die fotografisch begleitet werden sollen. Felix studiert Design an der Bergischen Universität und ist damals zufällig über ein bekanntes Stellenportal auf die Stellenausschreibung bei Policks Backstube gestoßen. Er ist unteranderem für die bekannten und kräftigen Schriftarten von Policks Backstube verantwortlich und hat das Rahmendesign, das du von den Social Media Kanälen kennst, entwickelt. Für ihn ist insbesondere das familiäre Umfeld DAS Argument überhaupt, weshalb er gerne für Policks Backstube arbeitet. Einer davon ist die auf jeden Fall die familiäre Atmosphäre. Im Vlog erzählt er, was seiner Meinung nach Policks Backstube noch zu einem tollen Arbeitgeber macht und was für Aufgaben er sonst noch übernimmt.

Die Werte

Handwerklich

Policks Backstube ist aus dem damaligen Cronenberger Backhaus entstanden. Dirk Polick hatte das Unternehmen damals von seinem Vater übernommen (es handelt sich also um einen Familienbetrieb). Leider blieb auch das Cronenberger Backhaus nicht vom damaligen Bäckersterben verschont und so musste ein neues Konzept her.verständlicherweise fällt es vor allem Mitarbeitern, die bereits lange für ein Unternehmen arbeiten, schwer massive Veränderungen anzunehmen und umzusetzen. Für Dirk Polick war das nicht sonderlich anders, aber ihm war klar, dass er alles auf eine Karte setzen musste und setzte damit den Grundstein für die Bäckerei, die du heute kennst.

Es ist nicht nur das, was Dirk Polick aus dem ehemaligen Cronenberger Backhaus gemacht hat, sondern vor allem das wie. Er lebt ganz klar die Werte des Unternehmens vor, denn sie entsprechen dem woran er glaubt. "Handwerklich", "Persönlich", "Bergisch". Aus diesen drei Eigenschaften lassen sich die Werte ableiten, die für das Unternehmen und dessen Erfolg so ungemein wichtig sind. 

In Policks Backstube hat das Handwerk einen ganz hohen Stellenwert. Es ist einfach etwas ganz besonderes zu sehen, wie aus einer (sinnbildlichen) Hand voll Mehl ein Brot oder Brötchen entsteht. Man kann zu industriell gefertigten Backwaren stehen wie man will, wenn solche Produkte von Menschen mit den Händen hergestellt werden, ist die Qualität einfach viel besser und das fühlt, riecht, sieht und schmeckt man auch. 

Bergisch

Zwischen "Persönlich" und "Bergisch" kann man bei Policks Backstube einen relativ kleinen Spagat schlagen, denn Dirk Polick und seine Backstube sind extrem heimatverbunden. Das fängt damit an, dass der Großteil der Rohstoffe (wie z.B. Dinkel) in der Region wachsen und verarbeitet werden. So wird nicht nur der heimische Bauer unterstützt, sondern auch ein Bärendienst für die Umwelt geleistet, denn kurze Lieferwege führen natürlich dazu, dass weniger Schadstoffe ausgestoßen werden. Und wenn wir schon beim Thema Umwelt sind, darf natürlich der Meerwertbecher nicht vergessen werden. Mit diesem Coffee-To-Go-Pfandbecher konnten bereits jetzt einige tausend Pappbecher (und somit Bäume) vor dem Wegwerfen gerettet werden. Was das jetzt mit Bergisch zu tun hat? Policks Backstube ist Vorreiter im Bergischen und hat mit Dirk Polick als Obermeister der Bäckerei-Innung Solingen-Wuppertal den Meerwertbecher etabliert. Auch hier zeigt sich wieder, dass Dirk Polick nicht nur für sein Unternehmen Verantwortung zeigt, sondern auch für die Gesellschaft und die Umwelt. Dazu gehört auch die Umsetzung eines digitalen Konzeptes gegen den "Kassenzettel-Wahnsinn". Man merkt Dirk Polick an, dass es ihm wichtig ist, etwas zu verändern und nicht nur über Veränderungen zu reden. Das nenne ich Bergisches Unternehmertum und verdient, wie ich finde, höchsten Respekt! Auch ein fairer und hilfsbereiter Umgang mit anderen Bäckereien wird seitens Policks Backstube gepflegt. Wenn etwas Neues getestet wird und das auch für andere Bäckereien in der Region umsetzbar ist, unterstützt Policks Backstube die Wettbewerber bei der Etablierung. Aber auch nachbarschaftlicher Wettbewerb wird fair umgesetzt. Anstatt Konkurrenzprodukte anzubieten, setzt Policks Backstube darauf, solche Produkte zu verkaufen, die es bei den Bäckereien in der Nachbarschaft nicht gibt. So werden andere Wettbewerber nicht verdrängt, sondern darin unterstützt ihre Spezialitäten zu verkaufen und das Angebot an Backwaren für den Kunden zu erweitern. 

Aber nicht nur durch die Macher-Mentalität verdient Policks Backstube die Auszeichnung "Bergisch", sondern auch durch den gesamten Auftritt. Das beste Beispiel hierfür ist Policks Heimat. Die Filiale in Cronenberg bietet neben der bekannten Auslage ein offenes und rustikales Café mit (elektrischem) Kamin, gemütlichem Sofa und einem extra Raum für Veranstaltungen wie Familienfeiern oder Workshops. Ich denke jedes Mal, wenn ich dort bin, dass das typisch Bergisch ist. Etwas "schroff" eingerichtet und trotzdem gemütlich. Damit kann ich mich zumindest voll identifizieren.

Aber auch das Ausprobieren neuer Konzepte gehört dazu und ist, wie ich finde ebenfalls etwas, was sich in den letzten Jahren, insbesondere im Bergischen, etabliert hat. Denn es bringt nichts, zu sagen, "das hat früher geklappt, deshalb mache ich heute und morgen so weiter". Das hat auch Dirk Polick verstanden und bietet seinen Kundinnen und Kunden nicht nur leckeres Gebäck, sondern auch andere coole Aktionen, wie den bereits erwähnten Pyjamatag oder den Comedy-Abend. So bietet er dir und mir mehr als "nur" Backwaren. Und das hebt Policks Backstube auf jeden Fall von anderen Bäckereien ab.

Wenn du Dirk Polick und Policks Heimat "kennenlernen" möchtest, dann sieh dir auch meinen Vlog an! 😜